Schule des Fühlens - Nähe und Distanz in Balance leben
- Denise Held - Expertin für Handanalyse und Energiearbeit

- 20. Okt.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Okt.

Vor einer Woche habe ich allgemein über die vier Lebensschulen, die sich in den Händen respektiv den Fingerkuppen zeigen, geschrieben. Heute möchte ich vertiefter darauf eingehen, was jede einzelne Schule bedeutet, wie sie gelebt wird und wie du darin Fortschritte machen kannst.
Heute geht es um die Schule des Fühlens oder auch Schule der Liebe.
Jeder Mensch fühlt – auf seine eigene Weise. Und jeder trägt das Potenzial in sich, echte Liebe zu leben und zu zeigen. Wenn sich in deinen Händen zeigt, dass du dich für genau diese Lebensschule entschieden hast – dann sitzt du in der ersten Reihe. Und es geht darum, Fortschritte zu machen. Dann wirst du dich im folgenden Artikel in der Beschreibung wieder finden und du bist aufgefordert, in diesem Thema Fortschritte zu machen.
Worum geht es eigentlich in dieser Schule?
Wenn du in dieser Schule steckst, wirst du das Thema «fühlen» stärker spüren als andere. All deine Entscheidungen und dein Denken beruhen auf Gefühlen. Es ist wie eine Hintergrundmusik, die dich ständig begleitet und beeinflusst.
Diese Schule fordert dich heraus: Nähe zuzulassen, ohne dich selbst zu verlieren – und Distanz zu halten, ohne zu vereinsamen.
Sie hat ein Ziel: Gefühle wahrnehmen, benennen, ausdrücken – ohne Drama, ohne Maske. Wie in allem geht es um Balance: nicht zu viel, nicht zu wenig. Sondern echt.
Die Kernfrage lautet: „Wie fühle ich – und wie ehrlich zeige ich das?“ Hier ein paar Gedanken, Fragen zum Thema fühlen:
Wie gut kannst du deine Gefühle zeigen?
Wie ehrlich bist du mit deinen Gefühlen?
Wie sehr zeigst du dich wirklich – in deiner Verletzlichkeit, deiner Freude, deiner Sehnsucht?
Warum verstecken wir so oft unsere Gefühle?
Weshalb leiden wir an Einsamkeit?
Was ist reine Freude?
Was macht uns glücklich?
Wie wollen wir die Welt retten, wenn wir keine Hoffnung haben?
Was macht uns stark?
Was wir im Innersten alle brauchen, ist Verbundenheit – das Gefühl, wirklich gesehen und verstanden zu werden. Wir sehnen uns nach einem sicheren Raum, in dem wir mit unseren Empfindungen willkommen sind. Nach echter Begegnung, bei der Herz auf Herz trifft. Jeder Mensch wünscht sich, so angenommen zu sein, wie er wirklich ist – ohne Maske, ohne Anpassung. Unsere tiefste Angst? Nicht dazuzugehören. Zurückgewiesen zu werden. Und am Ende: nicht liebenswert zu sein.
Typische Stolperfallen – wie sie sich zeigen - wo stehst du?
1. Zuviel: Die emotionale Lawine
Du klammerst, sobald jemand dir zu wichtig wird. Du übergiesst dein Gegenüber mit deinen Gefühlen – aus Angst, verlassen zu werden. Du verwechselst Mitgefühl mit Mitleid, Nähe mit Abhängigkeit. Du meinst es gut – aber du erstickst. Du willst Liebe – aber du kontrollierst.
Beispiel aus dem Alltag: Jemand sagt einen Abend ab – und du fühlst dich gleich ungeliebt. Du fragst dich: „Was hab ich falsch gemacht?“ statt: „Was braucht der andere gerade?“
Ergebnis: Drama, nicht Verbindung.
2. Zuwenig: Die Eiskönigin
Du tust cool. Souverän. Unnahbar. In Wahrheit hast du Angst vor deinem eigenen Schmerz. Emotionale Offenheit ist für dich ein Risiko – also blendest du sie lieber aus. Nur: Diese emotionale Kälte macht dich nicht stark, sie macht dich einsam.
Beispiel im Job: Ein Kollege öffnet sich dir – und du wechselst das Thema. Small Talk statt echter Begegnung. Warum? Weil du Berührung nicht aushältst.
Und hier die Lösung aus dem Dilemma: Was dich zum Meister macht
Ein Mensch, der die Schule des Fühlens Fortschritte gemacht hat resp. diese gemeistert hat, …
erkennt seine Gefühle frühzeitig – und benützt sie als Kompass.
zeigt sich – auch wenn’s weh tut.
spricht aus, was Sache ist – nicht, um zu verletzen, sondern um wahrhaftig zu sein.
kann Nähe zulassen, ohne sich aufzulösen.
kennt seine Grenzen und lebt sie – klar, nicht hart.
verwechselt Empathie nicht mit Helfersyndrom.
Warum fällt es uns schwer, "Meister im Fühlen" zu sein? Was uns niemand beigebracht hat:
Wir alle haben früh gelernt, brav zu sein. Lieb, nett, funktionierend. Aber Gefühle – echte Gefühle – wurden selten willkommen geheissen.
Ein Junge, der weint? „Reiss dich zusammen.“ Ein Mädchen, das laut wütend ist? „Das gehört sich nicht.“ Ein Erwachsener, der Nähe sucht? „Zu anhänglich.“ So entsteht emotionale Unsicherheit – und ein tiefes Misstrauen gegenüber dem, was wir fühlen.
Wie zeigt sich dies im Alltag:
Du bist im Gespräch und merkst, dass dich etwas verletzt. Aber du sagst nichts – du lächelst.
Dein Partner fragt, wie es dir geht. Du sagst „alles gut“, obwohl du dich innerlich leer fühlst.
Du bist genervt von jemandem, der „zu emotional“ ist – weil du selbst den Zugang zu deinen Gefühlen verloren hast.
Und gleichzeitig:
Du sehnst dich nach Nähe, nach Verbindung, nach Berührung.
Du möchtest einfach nur mal sagen dürfen, was in dir wirklich los ist – ohne dass es bewertet oder ignoriert wird.
Der Weg des Fortschritts: Du brauchst nichts zu leisten, um geliebt zu werden
In der Schule des Fühlens lernst du, dass Liebe nichts mit Leistung zu tun hat. Du musst niemand sein – ausser du selbst. Aber genau das ist die Herausforderung.
Diese Schule lehrt dich:
Deine Gefühle klar zu spüren, statt sie zu verdrängen.
Nähe zuzulassen, ohne dich aufzugeben.
Emotional präsent zu sein – auch wenn es unangenehm wird.
Deine Sensibilität nicht als Schwäche, sondern als Ressource zu sehen.
Und jetzt du: Wie gehst du mit deinen eigenen Gefühlen um – im Alltag, in Beziehungen, im Beruf?
Was fällt dir leichter: Nähe zuzulassen oder dich abzugrenzen?
Ich freue mich auf deine Gedanken – gerne hier in den Kommentaren




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